ich würde aber eher sagen, die Bußgelder Einkommensabhängig machen und die Fahrverbote drastisch anheben. Das schmerzt nämlich am meisten, außerdem muss doch erst mal die Voraussetzung zu den Kontrollen geschaffen werden, die Polizei ist jetzt schon nicht in der Lage, notwendige Verkehrsüberwachung durchzuführen,
hier der Bericht aus der Tageszeitung:
Höhere Bußen sollen Raser bremsen
ADAC fordert stattdessen mehr Kontrollen -"Doch Polizei fehlen die Mittel"
AFP/dpa Berlin. Die Bundesregierung will die Bußgelder für Verkehrsrowdys verdoppeln. Bei Automobilclubs, Juristen und der FDP stößt sie damit auf Kritik.
Die Regierung müsse mit drakonischen Strafen gegen Raser, Drängler und Drogenkonsumenten vorgehen, die häufig schwere Unfälle verursachten, erklärte Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee gestern in Berlin. "Nur wenn es im Portemonnaie wirklich wehtut, werden Verkehrsrowdys ihr Verhalten ändern." Wer vorsätzlich rase oder drängle, solle künftig 2000 € zahlen. Wer nach maßlosem Alkohol- oder Drogenkonsum am Steuer erwischt wird, müsse mit Strafen bis zu 3000 € rechnen. Auch bei Lkw-Fahrern will der Bund härter durchgreifen. Ein absichtlich überladener Lastwagen könnte zukünftig bis zu 2000 € Bußgeld kosten.
Die Einnahmen sollen dem Minister zufolge in Verkehrssicherheitsprojekte investiert werden: "Das erhöht die Glaubwürdigkeit dieser sehr harten, aber notwendigen Maßnahme."
Der ADAC erinnerte indessen daran, dass der Bußgeldkatalog gerade erst am 1. Mai angepasst worden sei. "Man hätte sagen können, man wartet nun, was das bringt", sagte ADAC-Sprecher Maximilian Maurer. Er forderte zudem mehr Verkehrskontrollen. "Sinnvoll ist lediglich die Erhöhung der Kontrolldichte", sagte auch Sven Janssen vom Automobilclub von Deutschland (AvD). "Das jetzige System reicht völlig aus, es müsste nur konsequent durchgesetzt werden."
Ähnlich äußerten sich auch der FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich und der Berliner Anwaltsverein. Die Juristen beklagen zugleich, für mehr Kontrollen fehlten der Polizei die Mittel.
Im vergangenen Jahr wurden bei Verkehrsunfällen in Deutschland 5300 Menschen getötet und mehr als 80 000 Personen schwer verletzt. Häufig waren Raser, Drängler und Drogenkonsumenten die Verursacher schwerer Unfälle.
Aus den Ostfriesischen Nachrichten vom 17. Mai 2006