Danke für die ausführlichen Antworten!
Zu meinen Kriterien kommen als Fahranfänger eben noch die Punkte Versicherung und Steuer.
Die Steuer für den Stilo würde mich im Jahr 87 Euro kosten, das ist okay. Das ist zwar ein Betrag, den ich nur einmal im Jahr bezahle, aber dennoch ist das auch Geld. Die Versicherung des Stilo ist nur geringfügig teurer als die des Polos.
Es gibt hier, ebenfalls bei einem ortsansässigen Händler, einen Stilo 1.6 16V, der kostet aber 1.500,00 Euro und hat ebenfalls bereits seine 180.000 km runter und wenn ich mich richtig erinner, habe ich gehört, dass wohl gerade der 1.6er einige Probleme hat. Aber es kann auch sein, dass ich da nun einfach schlicht und ergreifend den Überblick verloren habe, bei dem, was ich über Stilo im Allgemeinen gelesen habe. Wenn ich mich richtig erinner, schimpfen auch viele über den Stilo Abarth. Aber auch hier kann es sein, dass ich einfach keinen Durchblick mehr habe.
Von dem 1.2er habe ich von vielen gelesen, dass er schlicht untermotorisiert ist, aber wie gesagt, für mich reichen die 80 PS völlig aus. Die längsten Strecken, die ich fahre, betragen im Schnitt 30 - 50 km, ich verlange bspw. nicht, dass mich der Stilo noch bis Italien trägt, andererseits fände ich es schön, wenn er mich im Sommer noch 400 km an die Nordsee schiffen kann.
Auf den Stilo wurde ich ja durch einen uns bekannten Mechaniker aufmerksam, der bei besagtem Kleinhändler arbeitet. Mein Stiefvater hat bspw. bei ihm bisher alles machen lassen und wenn etwas anliegt, holt er sich als erstes die Meinung des besagten Mechanikers ein. Mein Stiefvater ist da der Ansicht, wenn der sagt, der Wagen ist gesund, dann sei er das auch. Ich war nur so dumm und hatte ihn bei der Anschaffung meines Polos bspw. nicht nachsehen lassen, in welchem Zustand er sich befindet, was mich jetzt teuer zu stehen kommt. Deswegen bin ich hin- und hergerissen. Der Mechaniker meinte bspw., dass der Motor zwar einiges runter hat, aber durchaus noch einiges mehr schafft, wenn er weiter gepflegt wird.
Auch das Gespräch mit dem Vorbesitzer des Stilos hatte mir ein wenig Mut gemacht. Der sagte, dass er den Stilo besser behalten hätte, wenn er gewusst hätte, wie viele Probleme ihm der Seat Leon noch bereiten wird. Und das ist ein Neuwagen. Auch er sagte mir, dass man immer ins Klo greifen kann, egal mit welcher Marke, welchem Alter und welcher Laufleistung. Auch deswegen bin ich noch immer unentschlossen. Was ist wenn? Hätte, würde, könnte... Auch Mut zur Entscheidung machte mir bspw. die neue Kupplung. Das wäre wieder etwas, das ich mir in der Anschaffung erst einmal sparen könnte.
Einen gewissen Betrag in der Hinterhand zu haben, wenn mal was ist, habe ich mit eingeplant.
Um diesen Betrag auch als Puffer zu behalten, ist mein Budget für die Anschaffung des Autos eben erheblich gesunken. Ich könnte mit diesem Puffer auch nochmal den Polo wirklich machen lassen, aber bei dem ist die Wahrscheinlichkeit, dass das auf lange Sicht noch etwas bringt, so gering, dass ich mich eigentlich dagegen entscheiden will. Auch wenn man Polos findet, die bereits die 300.000 km geknackt haben. Aber die wird meiner auch nach Herrichtung bei Weitem nicht mehr schaffen.
Bei einem Auto geht es mir hauptsächlich darum, dass er mich mitsamt meinem fast 13-jährigen Hundeopa im Notfall zum Tierarzt tragen kann und einfach ein wenig durch die Gegend, damit ich ein bisschen fotografieren kann und mein Hund auf seine letzten Tage nochmal was anderes sieht. Für mich hat das Auto also eine gewisse zweckmäßigkeit, daher habe ich zum Beispiel auch nie auf hohe PS-Zahlen geachtet. Selbst meine 60 PS des Polos reichen mir derweil völlig aus. Da waren die 80 PS vom Stilo bei der Probefahrt für mich schon ein komisches Gefühl.
Da ich zu meiner Arbeit zu Fuß gehe, brauche ich ein Auto also zwangsläufig nichtmal täglich. Auch der Polo steht zwischendurch mal drei, vier Tage, da ich auch kleinere Einkäufe häufig zu Fuß erledige. Ein Auto muss also auch in diesem Punkt nicht täglich mehrere Kilometer zurücklegen. Ich weiß nicht, ob ich das in Kaufkriterien einbeziehen soll, denke aber irgendwie schon.
An sich mag ich auf die Puntos. Die sind zwar deutlich kleiner und knubbeliger, aber für meine Bedürfnisse auch in Ordnung. Ich bin eine Frau, ich habe zwei Kriterien: Der Hund muss auf die Rückbank passen und ein IKEA-Einkauf in den Kofferraum.
Aber mir wurde von vielen abgeraten, einen Punto zu kaufen. Die seien nicht zuverlässig und wirklich oft in der Werkstatt. Eine Bekannte war mit ihrem Punto immer sehr glücklich, bevor sie ihren Neuwagen kaufte und meinte, sie könne nichts schlechtes über Punto berichten, sie hatte immer Glück, was bspw. die Kosten für Teileanschaffung betraf. Also auch da bin ich unsicher, weshalb ich da nicht weiter nach einem Punto gesucht habe.
Von diesen Garantien, die Gebrauchtwagenhändler für einen gewissen Aufpreis hergeben, halte ich auch nicht so viel. Ich denke da eher an Diskussionen, ob es wirklich ein Garantiefall wäre oder Eigenverschulden und ich bin nicht scharf darauf, für solche Diskussionen notfalls meine Rechtsschutzversicherung in Anspruch zu nehmen. Unser bekannter Mechaniker sagte, wenn der Stilo irgendwas haben sollte, solle ich sofort zu ihm und hinkriegen würden wir das dann auch. Das glaube ich ihm, muss ich sagen, denn ich sehe es am Beispiel meines Stiefvaters, der macht es nämlich genauso und war hinterher immer glücklich.
Es ist für mich - im wahrsten Sinne - die große Preisfrage.
Traue ich ihm und meinem Bauchgefühl und kaufe den Stilo, oder kaufe ich vielleicht einen noch teureren, wie bspw. den 1.6er für 1.500,00 Euro (das würde mir finanziell aktuell sehr weh tun, aber es wäre noch so gerade machbar, mit viel rechnen und viel Verzicht die nächste Zeit), der aber von unserem Mechaniker nicht auf Herz und Nieren geprüft wurde, wie es mit dem Stilo der Fall ist, den ich aktuell in Aussicht habe. Der steht gerade in der Halle und "unser" Mechaniker nimmt ihn nochmal genau unter die Lupe, er meldet sich Anfang nächster Woche bei mir. Dauert halt jetzt seine paar Tage, da er zwischendurch auch noch Kundenaufträge hat und für den Stilo nicht alles stehen und liegen lassen kann. Aber die Zeit und Ruhe nimmt er sich dann auch, bevor er sein Okay gibt. Auch hier dachte ich, das sei ein Argument zum Kauf.
Lange Rede, kurzer Sinn, noch immer bin ich nicht sicher.
Die Probefahrt war schon toll, ich hatte das Gefühl, ich muss nur an die Bremsen denken und die reagieren schon. Und allein die Sitze! Ich wollte nicht mehr aufstehen.
Aber nachdem ich nun an meinen Polo gewöhnt bin, kann man mich wahrscheinlich mit allem begeistern.
Mein Bruder hatte den Fiat Bravo, aber ich gestehe, irgendwie mag ich den gar nicht.
Irgendwie gefällt er mir einfach nicht, auch wenn mein Bruder immer sehr glücklich war.
Und zum Schuhkarton:
Wenn man nicht weiß, welchen Usernamen man wählen soll, nimmt man einfach den Gegenstand, der gerade zufällig neben einem liegt...