stilo.info

Ich bin grad am dampfen und laß mal einfach Luft ab. Obwohl eher unwahrscheinlich, könnte es doch sein, dass jemand einen wertvollen Tipp für mich hat...
Hier also die ganze Geschichte:

Es geht um einen Stilo Abarth, Bj.02, den ich vor ca. 1,5 Jahren für wenig Geld in recht gutem Zustand für eine meiner Töchter erworben habe. Damit der Spaß nicht an der Tanke aufhört, hab ich das Ding auch sogleich noch auf Gas umgerüstet. So hatte Töchterchen Fun ohne Ende, was bis jetzt auch gut ging.
Anfang März dann ein Anruf: Hilfe! Ich stehe mitten im Stadtzentrum und kann nicht mehr schalten, geht kein Gang 'rein und igendwas von Getriebestörung steht im Display und ich muß auf Arbeit...
Ich also Töchterchen abgeholt, auf Arbeit gefahren und den nächsten Italo-Dealer - in diesem Fall einen Alfa-Händler - angerufen, damit die sich kümmern. Die haben das Ding in die Werke gebracht und mir nach stundenlanger Suche eröffnet, dass die Selepumpe im Eimer wäre.
Nun kenne ich das Selespeedgetriebe aber (von etlichen anderen Fahrzeugen her) recht gut. Also bin ich in die Werke, hab nach den entsprechenden Examiner-Ausdrucken gefragt und, als die nicht kamen, dort die Pumpe selbst ausgebaut um sie zuhause zu testen. Der Pumpe fehlte gar nichts, also hab ich das Auto dann zu mir nach Haus geschleppt.
Dort machte mir mein Laptop schnell klar, dass der Kupplungspositions-Sensor seinen Geist aufgegeben hatte. Dumm nur, dass der direkt am Kupplungsausdrücklager sitzt, welches beim Stilo intelligenterweise ja direkt in der Kupplungsglocke sitzt. Also mußte das Getrieb raus, was - nach Fiats eigener Aussage - eigentlich nur in Verbindung mit Motorausbau geht.
Davor habe ich mich - wegen der verbauten Gasanlage - gescheut und versucht, dass Getriebe seperat auszubauen.

WARNING: Don't try this at home!!!!

Es ist möglich, aber absolut nicht empfehlenswert. Beim ersten Mal bricht man sich nicht nur alle Finger, sondern kommt aus dem Fluchen auch einfach nicht mehr raus...

Ok, endlich war es draußen und das Ausdrücklager (mit Positionssensor) schließlich auch. Und - na klar - das Problem war deutlich: da der Magnet für den Sensor gegen Verdrehen nicht gesichert ist, hatte der sich im Laufe der Zeit durch das Sensorgehäuse gearbeitet...

Ich gehe mit dieserart Sensoren täglich um und weiß, dass die (industriemäßig) so um die 10 Euronen kosten. Umso unangenehmer war meine Überraschung, als ich lernen durfte, dass man, wenn man den Fiat-Stecker am anderen Ende braucht, das Ausdrücklager auch nehmen muss und dann unter 200 Teuros nicht davonkommt.
Also in den sauren Apfel gebissen und vom renommierten Netzvertreiber das Teil geordert, zusammen mit neuem Kupplungssatz, was sich an dieser Stelle (ausgebautes Getriebe!) bei km-Stand 98000km ja empfiehlt. Teilenr. natürlich auch direkt mit dem ePer abgestimmt - also sollte nichts schiefgehen.
Nach zwei Wochen kam dann prompt das falsche Teil, nach Reklamation nach weiteren zwei Wochen dann nochmal ein anderes, aber dennoch - falsches Teil.

Also entnervt aufgegeben und (für etwas mehr Euros) direkt bei Fiat bestellt. Toll, das richtige Teil war innerhalb drei Tagen da!
Also Ausdrücklager (mit Sensor - um den es ja eigentlich nur ging), plus Kupplungssatz eingebaut, dann den ganzen Krampf mit Gertriebeeinbau und Selespeedgedöns zelebriert. Öl drauf - Diagnose angeschlossen und: Bingo! Sensor und Getriebe funzt! Leider lag nach einer halben Minute das gesamte Seleöl unterm Auto, - kam aus der Kupplungsglocke...

Also das Ganze nochmal: Ansaugtrakt raus, Antriebe raus, Motor absenken, dann alle drei Komponenten der Sele-Anlage raus - denn nur so geht (mit viel Mühe) das Getriebe wieder raus.... Dann das neue, pitschnasse Ausdrücklager wieder ausgebaut. Nach kurzer Investigation stellte sich heraus, dass man in dem neuen Teil den Einbau der äußeren Dichtringes weggelassen hatte...

Also hin zum Freundlichen und reklamiert. Kein Problem, gegen erneute Zahlung des gesamten Kaufpreises könnte ein neues Teil besorgt werden, Rückerstattung des fehlerhaften Teis würde - nach eingehender, mehrwöchentlicher Prüfung durch Fiat selbstverständlich erfolgen...
Auch das nächste Teil war nach drei Tagen endlich da.
Nachtschicht eingelegt und alles wieder eingebaut (dauert ja nur 6 Stunden). Diesmal aber gleich nach Einfüllen des Seleöl's nach möglichen Undichtigkeiten geschaut, also noch lange vor dem Anklemmen von Batterie, Druckaufbau, oder anderen Tests...

Und siehe da! So wie das Öl oben rein ging, kam es auch unten aus der Kupplungsglocke wieder raus......

Was soll man machen?! - Nach gräuschvollem Luftmachen hab ich wieder alles auseinandergeschraubt (Übung macht den Meister!). Das zweite, org. Fiat Teil inspiziert - ja, und da hatte der Body doch tatsächlich eine Reihe von Haarrissen. Wer das Teil kennt weiß, dass von unten ein Montagering eingeschraubt ist. Dieser wurde wohl werkseitig etwas 'zu stark' angebrummt. Aber der Sensor (um den es eigentlich nur ging!) funzte jedenfalls auch prima!!!

Da ich jetzt keine Lust mehr hatte, für ein drittes, VIELLEICHT funktionstüchtiges org. Fiat Teil den vollen Kaufpreis zu entrichten, habe ich mich daran erinnert, dass dem orginalen Ausdrücklager ja eigentlich nichts fehlte - ausser dem aufgeschraubten Pos.-Sensor.
Naja, um weiterem Stress aus dem Weg zu gehen, habe ich dann mein altes Ausdrücklager mit dem neuem, funktionstüchtigen Sensor verheiratet und das Getriebe zum dritten Mal wieder eingebaut.
Diesmal jedoch - und auch wegen etlicher Warnungen gegen die Wiederverwendung besagten Ausdrücklagers nach Ausbau -, nicht ohne vorher mühseelig das gesamte Selespeed auf dem ausgebauten Getriebe aufzubauen, elektrisch und hydr. anzuschließen und - mit Erfolg - für einige Stunden zu testen. (Das macht auf der Werkbank wirklich Mühe!).

Danach Selespeed wieder abgebaut, Getriebe (irgendwie) wieder an den Motor dran, am Anlasser die Finger (wieder) gebrochen, dann Selespeed wieder rein, Motor angehoben, Aufhängung wieder rein (nat. nicht ohne Krampf - was machen Fiat-Ingenieure im Hauptberuf???) - und erneut testen...

Oh, - alles ok!!! Keine Leckagen, die Sele läßt sich schalten, entlüften und auch Band-Ende (Line-End)-Kalibrierung läuft ohne Beanstandungen durch...
Also schnell Schweiß abgewischt und die Tat vollendet...

Also Achsen und Ansaugtrakt eingebaut, Getriebeöl rein (dauert nur ein paar Stunden) und mich am Ende darüber gefreut, wie steil doch die Lernkurve ist, wenn man soetwas zum dritten Mal macht...

Jo, und dann den Motor endlich - nach fast sechs Wochen - mal wieder angeschmissen.
Der kam sogar sofort. Diagnose mitlaufen lassen, mittlerweile auch nicht mehr wirklich auf Überraschungen vorbereitet. Und so kam prompt...

... die Überraschung:
Während ich noch damit beschäftigt war, Radio, Klima und Gasanlage auszuschalten (wieso muß bei Fiat Radio und Klima generell immer angehen, wenn man die Zündung einschaltet - jedenfalls wenn die Batterie ab war???), zeigte mir ein Blick auf den Lappi, dass der hydr. Druck im Sele in den Boden fällt... wohlbemerkt, OHNE dass ich bislang überhaupt geschaltet hatte.

Also raus aus dem Auto, ganz schnell Selepumpen-Sicherung gezogen, dann unters Auto geschaut. Und - na klar - rießen Pfütze. Und es kam wieder aus der Kupplungsglocke...

Nachdem meine Frau die Nachbarn beruhigt hatte, die meiner animalischen Schreie wegen zusammengelaufen waren, kam auch ich irgendwann wieder runter. Hab dann 30 min. konzentriert darüber nachgedacht, wieviel Pech man wohl mit einem italienischen Auto haben kann - auch, was man wohl mit einem koaxialen Ausdrücklager falsch machen kann (außer die Kupplungsscheibe verkehrt rum einzubauen, was ich def. nicht gemacht habe) - und mußte passen.

Bevor ich nun dran ging das Getriebe ein viertes mal auszubauen, bin ich an meinen Schreibtisch gegangen, nicht ohne mir eine Flasche Hochprozentiges anbei zu stellen und hab diese Zeilen verfasst. - In der abartigen Hoffnung, dass mir jemand helfen kann!!! So, Bitte!!!!..........

Noch einen schön(er)en Abend...
Der Martin


PS. Ich schraube seit 35 Jahren an Autos (bis zur letzten Lagerschale und dem letzten Steuergerät) und habe sicher manches erlebt. Jetzt bin ich fertig.
Morgen werde ich dann das Getrieb wohl mal wieder rausnehmen (oder rauskloppen, wenn mir kein zündender Gedanke kommt....)

Jo, der Abarth ist natürlich aus '02 - da war ich wohl noch etwas zu aufgeregt...

Mit dem Aufgeben ist das so eine Sache: Würd ich auch liebend gerne.
Doch wie entsorgt man dann den Haufen? Und irgendwie ist es ja auch schade drum - schließlich fehlt dem Ding ansonsten gar nichts, der hat nichteinmal eine ordentliche Delle...
(aber vllt. bald, ich trau mich i.M. gar nicht in die Garage zu gehen, aus Angst dass ich in einer Temperamentsanwallung zum Bello greife....)

@Stilo_GT_ch: Das ganze ist KEIN Selespeed-Prob mehr - das war es lediglich bis der Sensor ausgetauscht war. Seither funzt die Sele tadellos.
Es ist das Sch&!-Kupplungsausdrücklager - und das ist auch im GT und vielen anderen Fiats verbaut - nur ohne Sensor.
Es gibt keine andere Möglichkeit, da das Öl aus der Kupplungsglocke kommt. Der Simmerring hinter dem Lager ist i.O., das Getriebe verliert keinen Tropfen. Am hydr. Anschluß liegt es auch nicht - das Teil kommt ja als Kompletteinheit, inkl. Anschlußstutzen und der ragt aus der Glocke raus und man sieht den - furztrocken ist es da, genau wie an allen anderen Selekomponenten.

Richtig, es wäre interessant zu wissen, wo genau - am Lager - das Öl diesmal rauskommt. Dazu muss ich nur alles wieder ausbauen, was ich wohl - nach einigen Stunden autogenem Training mit Aggressionskontrollübungen - auch angehen werde.

Hab die ganze Nacht gegrübelt und mir will scheinen, dass es überhaupt keine andere Möglichkeit gibt, als dass die Kupplungsscheibe verkehrt herum drin ist. Hab das bislang positiv ausgeschlossen, weil ich beim Einbau mit religösem Eifer eben darauf geachtet habe - auf der Scheibe steht auch direkt drauf welche Seite die Getriebeseite (Cambio..) ist. Aber gelegentlich sieht man ja auch mal Pferde kotzen...

Es gibt vllt. eine Möglichkeit das ohne Ausbau zu checken. Man könnte mit einem Endoskop in das Fenster, wo der hydr. Anschlussstutzen rauskommt, da sollte man die Scheibe sehen... Ich kenne jemanden, der so ein Ding hat.
Werd dann mal weiter berichten.

Schönen Tag,
Martin

Hatte ja versprochen, das ich mal weiter berichte.
Aus aktuellem Anlaß - und um Anderen ähnliches zu ersparen, mach ich das auch.

Die Sache mit dem Endoskop hab ich mir gespart. War ein Denkfehler - die Kupplungsscheibe ist ja durch den Käfig der Anpressscheibe komplett verdeckt. Also hab ich das ganze wieder ausgebaut.

UND DIE KUPPLUNGSSCHEIBE WAR VERKEHRT HERUM EINGEBAUT!

Oh, wie ich geflucht habe - nur war das ja leider 100%ig meine eigene Schuld, - sowas kommt von sowas....

Also ein weiteres Lager erstanden, nochmal alles eingebaut - (jemand hier, der eine Getriebe Aus/Einbauanleitung braucht...?), Diagnose angeschlossen, alle Test als prima empfunden, Antriebe rein, Räder dran und auf die Straße...

Hm, ging auch alles ... irgendwie. Nur, dass die Kupplung bei jedem Schalten erstmal für ein paar Sekunden rutschte. Und das, nachdem ich selbstredent und mit akribischer Andacht das Ding entlüftet hatte - sowohl mechanisch am Lager selbst, wie auch mit der Diagnose.

Schliesslich den Laptop angeklemmt und eine weitere Testfahrt aufgezeichnet. Zuerst dachte ich ja, dass die Kupplungsscheibe einen weg haben könnte, weil sie schließlich durch die vorherige (mißglückten) Versuche Öl gesehen hatte (was ich allerdings mit Bremsenreiniger etc., beseitigt hatte.

Die Diagnose ergab aber, dass die Scheibe schon i.O. ist - die Kupplung rutschte deshalb durch, weil das zugehörige Magnetventil vom Steuergerät immer noch einen Öffnungsbefehl bekam. Und, richtig! - wenn die Kupplung einmal geschlossen war, rutschte sie auch nicht mehr, egal wie sehr ich sie mit den 170PS in allen Lebenslagen strapazierte...

Hab dann trotzdem noch ein bischen mehr entlüftet, allerdings nur mit der entsprechenden Funktion der Diagnose. Abgesehen von der vorgesehen Einzelentlüftung der Kupplung, ist die erste Minute der End-Line Kallibrierung auch nichts anderes als eine Kupplungsentlüftung, was ich wußte. Also nutzte ich diese.

Wieder alles während einer weiteren Testahrt aufgezeichnet. Die Auswertung ergab, dass sich die Sache mit dem Kupplungsrutschen zumindest verbesserte. Rutschte es während der ersten Fahrt für ca. 6 Sek. nach jedem Schaltvorgang, waren es jetzt nur noch ca. 3 Sek. - Was aber immernoch unakzeptable ist und vor dem ganzen Drama nicht der Fall war... Aber immernoch dauerte das Rutschen genauso lange, wie das Magnetventil vom Steuergerät den 'Öffnen' Befehl bekam. Also definitiv ein Kalibrierungsproblem...

Die Software für das Sele-Steuergarät erlaubt auch, alle Aktuatoren am Selespeed einzeln zu aktivieren - auch die Kupplung. Ich dachte mir, dass es eine gute Idee wäre, das mal auszuprobieren - nur um zu sehen, ob nach Freigabe des Kupplungsventils der Positionssensor zeitgleich reagiert und - ergo - die Kupplung synchron nach Ventilabschaltung zu ist, oder halt doch länger braucht, was dann doch wieder auf ein mechan. Problem hindeuten würde.

Und jetzt kommt, warum ich diese lange Epistel verfasst habe:

Ich benutze zur Diagnose das relativ neue FiatECUscan V2.2 -die neueste Kaufversion. Ich gehe davon aus, dass etliche von Euch die auch haben.

Ein nettes Stück Software für so manches - jedoch: Was immer ihr damit anstellt - tut euch den Gefallen und verzichtet darauf, den Actuator Test 'Clutch Solenoid Valve' (= Kupplungs Magnetventil) auszuführen!

Warum???

Weil ihr dann automatisch Mitglied in meinem Club "Getriebe-Ausbauender-Fiat-Freaks" werdet.

Richtig, in dem Moment als ich diesen Test startete, konnte ich folgendes beobachten:

Die Kupplungsposition ging - wie erwartet - in Richtung Öffnen. Der Pumpendruck (derzeit bei ca. 48bar) ging nicht - wie erwartet - runter, sondern hoch - auf über 70bar!
Zum Verständnis für Laien: Die Sele-Pumpe wird im Betrieb bei Unterschreitung von 40bar eingeschaltet und bei Erreichen von 50bar wieder ausgeschaltet. Das ist der nominelle Betriebsdruck des Selegetriebes beim Fiat (Alfa 45-55bar, Ferrari einiges höher, weil damit schneller).
Um die Kupplung voll zu öffnen, braucht es weniger als 1 Sek. - danach rennt der Ausrückzylinder sozusagen gegen die Wand.

Im FiatECUscan (nicht im Examiner!) ist dieser Test aber auf eine Dauer von ca. 4 Sek. festgeschrieben und man kann das auch nicht unterbrechen.
Da die Pumpe simultan (und ohne Drucküberwachung) auch eingeschaltet wird, sieht der Zylinder den max. Druck, den die Pumpe bringen kann. Meine 98tkm alte Pumpe bringt es da immerhin noch auf ca. 70 bar.
Und dafür ist der Ausrückzylinder einfach nicht gebaut - ergo, er collabiert....

Now, guess what - Diese ungeheuer faszinierende Entdeckung hat mich doch tatsächlich dazu gebracht, dieses wundervolle Getriebe auch noch ein 5.x aus- und wieder einzubauen...!!! Sagte ich nicht:"Ich krieg die Krise"...?

Und das mit einem Auto, was ich selber gar nicht fahre. Schließlich wird mein Hintern von einer stinklangweiligen E-Klasse bewegt, die ich - trotz fast doppelter Leistung bei wesentlich geringerem Verbauch immerhin schon ein paar mal gewaschen habe... mehr war da bislang nicht nötig - trotz insgesamt 24 eingebauter Steuergeräte...
(aber das wollte ich eigentlich hier gar nicht erwähnen).

Fazit: Fiats sind was gaaanz besonderes. Und obwohl FiatECUscan wirklich ein gutes Tool zum anständigen Preis (oder sogar zum Nulltarif) ist, ist es dennoch nicht fehlerfrei und man sollte nur verbrieften Erfolg selbst nachvollziehen...

In diesem Sinne, eine schönen Abend noch.

Martin

Zitat

Original von whistler
Hallo Subocean, für Dich kommt der Warnhinweis von Belli29 leider zu spät....
Warnung Selespeedtest

Naja, die Warnung kam von mir. Hatte das an Beli29 geschickt, da seine Page - mit Recht - populärer ist....



@Marcusi:
Also bei Lichte besehen, sollte man den Stilo gar nicht so schlecht machen. Auch das Selespeed Getriebe nicht. Wenn die Werken einen besseren Durchblick hätten, könnte man das ganze sogar als relativ problemlos bezeichnen. Bei mir war halt ne Menge Pech dabei...

Angefangen hatte es bei mir nicht mit der Kupplung, sondern mit dem Kupplungs-Positionssensor. Der sitzt am Ausrücklager und ist leider nicht gegen verdrehen gesichert, so kann (und wird er) im laufe der Zeit vom darüber gleitenden Magneten abgefeilt...
Da frühe Steuergeräte diesen Fehler nicht ablegen, wurde das von der Werke nicht erkannt, die wollten mir unbedingt eine neue Pumpe einbauen. Dass das Quatsch war, wusste ich und so habe ich mich der Sache selber angenommen.
Die Kupplung habe ich nur deshalb gewechselt, weil ich nunmal das Gertiebe draussen hatte und sich das bei 98tkm denn auch empfiehlt.....

Ansonsten wird sich das Ende der Kupplung ankündigen wie bei einem normalen Schalter auch: Bei Gangwechseln unter hoher Last wird's eine Weile brauchen bis sie wieder greift, spontanes Vollgas im Nenndrehzahlbereich läßt die Drehzahl steigen, aber nicht die gleichermassen die Geschwindigkeit = Kupplungsrutschen.

Wie lange die Abarth-Kupplung tatsächich hält, hängt von zu vielen Umständen ab um da eine klare Aussage zu treffen. Eine Fiat-Werke erzählte mir was von ca. 110tkm.
Ich weiß, dass meine alte Scheibe wohl noch ein gutes Stück gehalten hätte - der Wechsel war reine Prophylaxe...

Ich bin allerdings sicher, dass wenn man öfters mal eine Line-End Kalibrierung des Selespeeds vornimmt (z.B. bei jeder Durchsicht - ist ja nur ein Knopfdruck), dann würde sich das Leben der Kupplung um Einiges verlängern - sie könnte dann genauso lange halten wie im GT.

Gekostet hat mich der ganze Spass ca. 600Euro - 2x Ausrücklager und den Kupplungssatz. UND jede Menge Nerven..... von der Arbeitszeit will ich lieber nicht sprechen....

Martin