Bitte mache erst einmal eine scharfe Großaufnahme von den Ventilen des Zylinders, an dem auch die Nockenwelle eingelaufen ist! Bitte auch von dem dazugehörigen Kolben!
Wir müssen immer noch den Grund für die kaputte Nockenwelle herausfinden. - Ich habe da die letzten Tage immer mal wieder recherchiert: Der Schaden, so wie Du ihn hast, ist nicht aufgrund generellem Ölmangel zurückzuführen, denn dann wäre die gesamte Nockenwelle eingelaufen.
Die Pleuellager sich anzuschauen, wäre eine gute Idee, jedoch muss ich DIr davon abraten! Du musst dafür die Ölwanne demontieren, was nur bei demontiertem Getriebe geht, da sich da ein paar Schrauben halb unter der Getriebeglocke verstecken und diese Arbeit willst Du nicht machen, glaube mir!
Dein Nockenwellenschaden ist mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit durch Ölmangel am Nocken entstanden. - Es gibt in der Nähe eines jeden Nockens eine Ölbohrung, aus der entweder das Öl auf den Nocken läuft oder gespritzt wird, damit die im Betrieb gut geschmiert sind. Diese Bohrung ist für Deinen Nockenwellenschaden verantwortlich, da sie sich zugesetzt hat! - Da wurde wohl mal ein Ölwechsel zu lang hinausgezögert...
Solche rundgeleierten Nocken verursachen ein ziemliches Tickern. Da das Ventil nicht mehr vollständig öffnet und schließt, dichtet die Ventilschaftabdichtung nicht mehr vollständig ab, was zu dem blauen Dunst beim Fahren führt!
Der Metallabrieb des kaputten Nocken läuft sich aber in aller Regel in die Kipphebel (die gibt's bei dem Motor nicht) oder in die Oberfläche der Hydrostößel (die gibt's hier) ein und beschädigt so in kürzester Zeit auch wieder die neue Nockenwelle.
Die Bilder von den Kolben sehen in erster Linie sehr normal aus und Kolben und Ventile haben sich nicht berührt. Da schließe ich ich mich meinen Vorpostern an.
Ich schlage folgendes vor:
Bringe/schicke den Zylinderkopf an einen Motoreninstandsetzer. Lasse die Ventilschaftabdichtungen an allen Ventilen ersetzen sowie die Hydrostößel auch an allen Ventilen. Alternativ kannst Du auch nur die Ventilschaftabdichtungen des betroffenen Zylinders erneuern, aber die Hydrostößel sollten komplett raus, wegen eben dem genannten Metallabrieb! Die Nockenwelle muss sowieso ersetzt werden. Und ganz wichtig: Lasse die Ölbohrungen intensiv reinigen!
Danach baust Du den Kopf wieder mit neuer Dichtung und neuen (!) Schrauben ein. Bitte sofort (!!!) einen Ölwechsel inkl. Filter machen und bevor Du den Ventildeckel aufschraubst, kleckerst Du auf jeden Nocken noch frisches Öl drauf, damit die solange geschmiert sind, bis der Öldruck kommt.
Danach läuft der Motor wieder und das Tickern ist weg. - Einen Pleuellagerschaden schließe ich im Moment aus, weil sich das wie ein Hammer innerhalb des Motors anhört und dieses Geräusch hast Du ja nicht...
Das frisch gewechselte Öl fährst Du bitte nur um die 2000 km und in dieser Zeit machst Du ein bißchen Piano, ja? Also den Motor schonen und nach diesen 2000 km wechselst Du erneut Öl und Filter, damit wirklich aller Abrieb draußen ist.
Mit diesen Tipps solltest Du es hinbekommen!
Bitte sei' vorsichtig wenn Du den Zahnriemen wieder auflegst und drehe den Motor langsam mit einer Ratsche an der Riemenscheibe durch, ob das mit dem Ventiltrieb alles hinhaut, bevor Du einen Startversuch wagst, ja?
Erleichterte Grüße (weil doch nicht alles kaputt ist)!
Sven