stilo.info

Ah, wie ich sehe bin ja garnicht alleien mit diesem Problem.

Habe mich nun über die 13 Seiten eingelesen, und muss grundsätzlich sagen das ich exakt dasselbe Phänomen bei meinem Stilo vorzuweisen habe. Bin seit 2008 im Besitz eines Stilo 1.8l benziner mit 133 ps mit dem optischen Abarth Schwellerpacket (bei Laufleistung 138 000 km). Er wurde regelmäßig gepflegt, samt Ölservice. Zahnriemen wurde bei 85000 km getauscht. Wie es einem schönen Stilo eben gebührt. Ich fahre den Stilo nämlich nicht einfach aus Spaß, sondern schon immer aus Überzeugung und Leidenschaft. Es ist mein Wunschauto.

Begonnen hat das Ganze ebenfals nach einer Autobahnausfahrt. 30 km Strecke, Geschwindigkeit in etwa 180 kmh. Beim Beschleunigen aus der Rotphase einer Ampel bemerkte ich ein Klackern. Es war verstärkt ab 1500 touren zu hören und zu Beginn relativ leise - man könnte meinen es wären die hydros. Mein Stilo war ansich nach den 3 Jahren schon ein wenig lauter geworden, das Hydrostößelproblem war mir bekannt. Ich hielt an, prüfte den Ölstand - war alles in bester Ordnung.

Hab mir daraufhin gleich mal neue Hydros bestellt, da ich dies schon in Planung hatte und nun der passende Moment gekommen war. Doch sie zu wechseln, dazu kam ich im ersten Moment nicht. Denn zuvor hat sich mein Stilo bei der Fahrt zur Werkstat mit ein und dem selben Problem verabschiedet.

Ebenfals ging bei mir die Öldrucklampe an, der Motor ging aus. Nach 2 Versuchen, sprang der gute wieder an. Doch das Motorgeräusch war nun extrem am Klackern. Der Begriff Hammer im Motorraum trifft es auf den Punkt. Im Leerlauf gings noch halbwegs, doch über 1500 touren war es ein unterträgliches Stoßgeräusch im ganzen Motor.

In der Werkstatt haben wir den Motor schön zerlegt. Der Verdacht von einem Lagerschaden war bereits zuvor in mir aufgekommen. Nockenwellen, Ventile & Co waren alle in Orndung. Ebenfals meine Kompression, in perfektem Maß.

Wir näherten uns der Kurbelwelle und den Lagern, und siehe da ... beim Betrachten der Ganzen Sache entdeckten wir eine Art kleinen Riss in einem Kurbelwellenlager. Ansonsten war soweit alles einwandfrei. Jedenfals konnten wir nichts spezielles feststellen. In der Annahme das dies wohl das Problem verursacht hat, habe ich auch nur die Kurbelwellenlager komplett ausgetauscht. Motor wurde fachgerecht wieder zusammengeschraubt und lief einwandfrei ohne jegliche Geräusche.

Aber ... leider nur geschlagene 5 km! Bei der Probefahrt, kam dieses zunächst leise Geräusch (wie zu Beginn) wieder auf. Es wurde innerhalb von 2 Minuten stetig lauter, und erreichte das Niveau des Lagerschadens.

Da ich momentan auf ein Studium zugehe, mit meiner aktuellen Wohnung, meinem Lebenstil und anderen alltäglichen Sachen gut ausgelastet und nicht mehr in der Arbeitswelt tätig bin, habe ich mein Stilo momentan abgemeldet und wieder in die Garage verfrachtet.

Nun sehn ich mich aber wieder nach meinem geliebten Stilo, und will mich der Sache wieder annehmen. Leider weiß ich nicht exakt, warum dieses Phänomen nach der Reparatur wieder aufgetreten ist. Vielleicht liegts an den Pleuellager ... ich hatte auch schon gedacht das es evenlt die Kurbelwelle ansich ist. Auch wenn keine Anzeichen zu erkennen sind. Kurz gesagt, ich bin mir unschlüssig wie exakt ich fortfahren werde. Fakt ist, da das Geräusch exakt auf den des Lagerschadens zutrifft, wird wohl wieder irgend ein Kurbelwellenlager hinüber sein.

Ein neuer Motor ist nicht wirklich eine Option, erstens will ich dieses Problem anpacken und bewältigen. Zweitens, finanziell ist ein neues Aggregat natürlich mit 2000€+ schon kostspieliger.

Ich verfolge deshalb seit eben diesen Thread sehr interessant mit und bin gespann ob Dj blue sein Motor in Gang bringt.

beste Grüße
Stefan

Sieht ja schonmal gut aus!

Zwei Anmerkungen:
Die Nockenwelle ist viel zu trocken beim Einbau! - Bloß nicht mit Öl sparen, denn die ersten paar Umdrehungen läuft das Ding ohne Öldruck. Ist sie trocken, so gibt's gleich den nächsten kostspieligen Schaden. Vor allen Dingen die Lager müssen "feucht" eingebaut werden.

Sind das originale Krümmermuttern? Normalerweise sind die doch immer aus Kupfer?

Ich denke, dass Du heute fertig werden wirst mit dem Motor. Ein Ölwechsel kann nicht schaden. Kühlflüssigkeit brauchst Du etwas über 8 Liter. Also 4 Liter Frostschutz und 4 Liter dest. Wasser. Öl gute 5 Liter bei Filterwechsel (der Kopf ist ja auch noch leer).

Kipp da richtig Öl auf die Nockenwellen und Hydros, dass das alles ordentlich in Öl badet!

Drehmomente:
- Zylinderkopfschrauben: 20 Nm + 40 Nm + 90° + 90° (immer über Kreuz)

Die Zylinderkopfschrauben sind Dehnschrauben. Wenn Du sie anders festgezogen hast, dann lass es jetzt so. Sonst brauchst Du neue Schrauben.

- Nockenwellenarretierungswerkzeug: 14-20 Nm
- Nockenwellenlagerdeckel (M7): 14-20 Nm (über Kreuz), andere Angabe: 15 Nm
- Ventildeckel: 9 Nm (über Kreuz)
- Zündkerzen: 27 Nm
- Zündspulen: 9 Nm
- Phasensteller: 24-31 Nm
- Öldruckschalter (M14): 30 Nm
- Öltemperaturgeber (M12): 30 Nm
- Auslassnockenwelle (M12): 120 Nm
- Einlassnockenwelle (M6): 9-12 Nm
- Ansaugkrümmer (M8): 25 Nm
- Abgaskrümmer (M8): 28 Nm
- Verschraubung Flexrohr (M10): 25 Nm
- Motorlager Steuerungsseite (Schraube M10): 50 Nm
- Motorlager Steuerungsseite (Mutter M12): 75 Nm
- Pendelstütze (Schraube in Motorträger): 135 Nm
- Pendelstütze (Schraube am Getriebe): 75 Nm
- Rohr Eingang Wasserpumpe (Mutter): 8-12 Nm
- Thermostat (Schraube M8): 23-33 Nm, andere Angabe 25 Nm
- Wasserpumpe (Schraube M8): 23-33 Nm, andere Angabe 25 Nm
- bewegliche Spannrolle (M8): 23-33 Nm, andere Angabe 25 Nm
- feste Spannrolle (M8): 25 Nm
- Riemenscheibe Kurbelwelle (M8): 25 Nm

Damit solltest Du alles wieder zusammenbauen können.

Den Zahnriemen im OT auflegen, Nockenwellen sind arretiert, Nockenwellenräder sind lose (!). Zahnriemen wird von der Kurbelwelle über die rechte feste Spannrolle, das Auslassnockenwellenrad, das Einlassnockenwellenrad, die Wasserpumpe und an der Spannrolle vorbei aufgelegt (gegen Uhrzeigersinn). Es gibt 3 Kerben im Riemen, die mit den Kerben im Kurbelwellenrad und den Kerben in den Nockenwellenrädern übereinstimmen müssen. Den Zahnriemen in der richtigen Laufrichtung auflegen (Motor dreht im Uhrzeigersinn)! Zahnriemen über Spannrolle spannen und Spannrolle festschrauben. Beide Nockenwellenräder festschrauben! Danach das Nockenwellenarretierungswerkzeug wieder ausbauen und die Lagerdeckel einsetzen.

Nach dem Durchdrehen von 2 Umdrehungen am Kurbelwellenrad, sollte sich der Riemen zwischen Kurbelwelle und fester Spannrolle auf der rechten(!) Seite gerade so um 90° verdrehen lassen können, dann passt die Spannung. Zusätzlich merkst Du, ob Dein Ventiltrieb nicht mit den Kolben zusammenstößt...drehe also langsam!

Viele Grüße!

Sven

sehr schoene und saubere Arbeit.
Kommt zwischen Wasserpumpe und Zylinderkopf eine Dichtung oder Dichtungsmasse bei der Montage?

Und? Gibt es Fortschritte?

Sven

Zitat

Original von SvenL
Und? Gibt es Fortschritte?

Sven

Laß den Bub doch auch mal schlafen :-D

Ich nehme an, dass er die ganze Nacht durchgeschraubt hat und es sich jetzt am See gutgehen lässt!

Na ich bin auf Neuigkeiten gespannt!

Gruß!

Sven

Also wenn es um die Wasserpumpe geht, dann kann man froh sein, daß die nicht mehr aus Kunststoff ist.
Ich arbeite selbst in der Kunststoddbranche und finde, daß Kunststoffe am Motorblock nichts verloren haben, wenn es um Langliebigkeit.

Was ich beim Zahnriemenwechsel nicht verstehe, wenn es um den 2.4er ist, wofür brauch man da noch eine Messuhr am 1ten Zylinder wenn das Spezialwerkzeug schon beide Nockenwelle arritiert und somit das Verdrehen der Nockenwellen verhindert?

@Sven L

Da du schon mal was zum Frostschutzmittel geschrieben hast, kannst du mich vielleicht aufklären, man lernt immer wieder dazu.
Man hat Silikonfreies und haltiges Frostschutzmittel.
Auch ich habe im 2.4er noch das silikonhaltige Frostschutzmittel drin.
Ab 95er Bj. hatte der 2.4er Motor silikonfreies Frostschutzmittel drin, welche Vorteile bringt es?
Lohnt es sich für mich auf ein silikonfreies Frostschutzmittel umzusteigen?

Die Nockenwellen sind arretiert, aber die Kurbelwelle nicht (wenn der Riemen unten ist). Mit der Messuhr wird O.T. des 1. Zylinders eingestellt. Das Einstellwerkzeug hält die Nockenwellen in die O.T.-Stellung fest.

Jetzt werden die Nockenwellenräder gelöst (sind verdrehbar ohne Nut) und der Riemen aufgelegt und an den Markierungen auf den Rädern ausgerichtet. Der Riemen wird gespannt und letztendlich schraubt man die Nockenwellenräder wieder fest.

So hat man bei der richtigen Spannung auch Kurbelwelle und Nockenwellen eindeutig auf O.T.

Zum Kühlmittel: Das ist nicht silikonhaltig, sondern silikathaltig. - Silikate sind Salze und die Kühlmittel werden weitestgehend wegen der Umweltverträglichkeit geändert. Beide Kühlmittel kannst Du problemlos einsetzen. Grundstoff des Kühlmittels ist immer Glycerol (Glycerin), dessen Gefrierpunkt bei der verdünnung mit Wasser absinkt, also noch frostsicherer wird! Deswegen darf man es auch nicht pur reinkippen. Für -40 °C reicht eine Mischung von 50:50.

Das von mir empfohlene BASF G30 ist problemlos für alle Stilos aller Baujahre einsetzbar.

Gruß!

Sven

Zum Thema Kunstoff-Flügelrad bei der Kühlmittelpumpe gibt es folgende Betrachtung:

Erst einmal handelt es sich hier nicht um eine normale Wasserpumpe, sondern um eine Zentrifugalpumpe (sieht man an der Flügelradform).

In Punkto Langlebigkeit hält ein Gussteil länger als ein Kunstoffteil, welches Temperaturschwankungen von über 100 K ausgesetzt ist (im Winter).

Der Kunstoff hat aber seinen Sinn, da er die rotierenden Massen reduziert und letztendlich die mechanische Leistung, die man zum Antrieb der WaPu braucht, verringert. - Das hört sich jetzt erst einmal nicht viel an, aber in Summe machen solche Dinge schon einen halben Liter/100km aus.

Gruß!

Sven

Um nochmal zum Thema zurückzukommen:

Ich bin beeindruckt, dass er sich an die Kopfrevision gewagt hat und mit gut 1000 EUR da auch relativ günstig weggekommen ist.

Wenn mein Kopf mal Probleme macht, dann kann ich ihn ja vertrauensvoll in die Hände des TE geben.

Gruß!

Sven

@Sven L

Wenn es um Kunstoff geht, komme ich aus der Branche und kenne mich bestens aus.
Wenn es um Kunsstoff und Wasserpumpe eht, dann hast du Recht, man hat weniger Masse und dazu weniger Geräusche, deswegen baut man auch die Ansaugbrücken aus Kunststoff.
Da ich aber zum Glück nicht nur auf Kunststoff fixiert bin sondern auch mit Autos viel zu tun habe, bleibe ich bei meiner Meinung, Kunstoffe am Auto selbst sind in Ordnung aber nicht am Motor, ich kenne die technischen Eigenschaften vom Kunstoff sehr gut.
Mehr darf ich dazu nicht verraten, es könntwe mich meinen Job kosten, ich bitte um Veraständnis.

Jetzt zum Zahnriemen...
Ja gut die Nockenwellen sind arritiert, aber du schreibst, daß man die Nockenwellenräder abnimmt? verstehe ich es richtig???
Und wenn ja, wofür nimmt man diese ab?
Ich habe seid 12 Jahren nur an VW Motoren geschraubt und da mußte man sowas nicht machen.
Hat der 2.4er keine Spannrolle?
Dann müßte man doch diese löse und den Zahnriemen abnehnem können und davor habe ich alle Zahnräder markiert und am Motorblock, so daß ich meine eigene Markierungen hatte zwecks Kontrolle und gut wars.
Dann istdoch eine Messuhr überflüssig oder sehe ich es falsch???

Die Nockenwellenräder werden nicht abgenommen sondern nur gelöst das sie sich auf der nockenwelle bewegen/ drehen können. Das hilft bei der gleichmäßigen Spannung des zahnriemens und erleichtert das auflegen des zahnriemens. Die räder sind frei auf der nockenwelle angeschraubt ohne nut!

Nein, der Vorgang sieht hier anders aus: Die Nockenwellenräder haben keine Nut und können auf den Nockenwellen frei befestigt werden.

Beide Nockenwellenräder sowie das Kurbelwellenrad haben Markierungen. Man arretiert die Nockenwellen in O.T. und löst dann die Nockenwellenräder, dass diese sich frei drehen können.

Danach legt man den Zahnriemen vom Kurbelwellenrad über die rechte feste Spannrolle, das Rad der Auslassnockenwelle, das Rad der Einlassnockenwelle, die WaPu und über die bewegliche Spannrolle. Dabei muss man darauf achten, dass der Zahnriemen in korrekter Laufrichtung montiert ist und die Markierungen auf dem Riemen mit den Markierungen an beiden Nockenwellenrädern und dem Kurbelwellenrad fluchten.

Jetzt spannt man die bewegliche Spannrolle (Nockenwellen und Kurbelwelle sind beide in O.T.). Dabei richten sich die Nockenwellenräder aus. Jetzt werden die Nockenwellenräder angezogen und so ist sichergestellt, dass bei korrekter Riemenspannung über die Spannrolle Kurbelwelle und Nockenwellen beide exakt in O.T. stehen.

VW macht das immer ein bissel einfacher. Da gibt's eine Nut auf der Nockenwelle oder eine eingeschlagene Markierung. Beim standard 8 Ventil Feld-, Wald- und Wiesenmotor ist das auch egal, aber beim 20V gibt es nicht viel Spielraum. Schau' Dir doch die Ventiltaschen in den Kolben an?

Damit das mit jedem Riemen 100%ig passt, sind die Nockenwellenräder bewegbar.

Gruß!

Sven

Er wird doch nicht immer noch schrauben? - Ein paar gute Neuigkeiten würden dem Thread hier ganz gut stehen!

Sven