Ich habe heute auch meine Fahrertür zerlegt, da bei mir momentan beide Türen festfrieren und das bereits schon ab 0 Grad.
Das heißt: Sobald es auf den Gefrierpunkt zugeht, dann gehen meine Türen nicht mehr zu. Das ist doof bei einem Abarth, der bei geöffneter Fahrertür den Leerlauf einlegt.. Innen wie außen sind die Griffe ganz locker.
Gemacht habe ich folgendes: Tür komplett zerlegt. Also Verkleidung ab, Scheibe raus, Innenblech raus, Türschloss und Griff raus.
Die innere Türgriffmechanik könnte schon ein Problem darstellen, da dieser Bereich im Feuchtraum der Tür liegt und der kurze Seilzug völlig ungeschützt ist. Wider Erwarten sah der aber noch sehr gut aus und es waren keine Spuren von irgendwelchem Wasser zu sehen. Jedenfalls habe ich den Seilzug zuerst mit WD40 durchgeölt um potentielles Wasser zu verdrängen. Danach kam dann Teflonfett zum Einsatz, das sehr dünn ist und hervorragend schmiert. Damit wurde der kurze Zug durchgefettet. Die Rückzugmechanik des Türgriffes wurde ebenfalls mit WD40 und Teflonfett behandelt. Das Teflonfett ist aus der Sprühdose und ist dünnflüssig wie Öl, wenn es rauskommt...es kriecht also überall hin um dann dicker zu werden und in den Zwischenräumen zu bleiben.
Danach kam die Türverriegelung/Zentralverriegelungsmotor dran. Das ist ein Teil. Bitte versucht es nicht zu öffnen. Es könnte sein, dass ihr es nicht mehr zusammengesetzt bekommt. Das blöde ist allerdings der Schmierstoff, den FIAT da eingesetzt hat. Wenn der alt ist, dann ist der bei Kälte ganz schön zäh... Zusätzlich hat mein Werkstattmeister noch irgendeine andere Bärenschei*e drangeschmiert, die ziemlich widerlich ist....könnte auch Keramikpaste sein (das ist Gift für die Verriegelung!!!).
Also habe ich erst einmal das Teil von außen komplett mit Bremsenreiniger entfettet und die außenliegenden Gelenke mit MoS2-Fett behandelt und geschmiert. Das Fett war "GRA-Lagerfit" und geht von -40 bis 380 Grad Celcius (Tropfpunkt) und bietet hier eine optimale Grundlage.
Die eigentliche Verriegelungsmechanik habe ich nach dem Entfetten mit farblosem Silikonfett behandelt (-36 Grad Celcius), was sich aber als einen Tick zu klebrig herausstellte. Eine Kombination aus Silikon- und Teflonfett brachte dann den Durchbruch. Der Schließkeil muß sich durch die eigene Federkraft (ist eine Feder im Inneren) vollständig beim schnellen Ziehen am Öffnungs-Bowdenzug entriegeln. Tut er das nicht...ist er zu schwergängig. Wenn dann bei tiefen Temperaturen das Fett noch zäh wird und noch Kondenswasser dazu kommt, dann gehen die Türen eben nicht mehr zu!
Der Schwachpunkt meiner Türen liegt an eben jenem Verriegelungsmechanismus, der, weil er ja offenliegend ist, über die Jahre immer mal wieder Dreck und Staub und viel zu zähes Fett von übereifrigen Mechanikern abbekommt und dadurch stetig schwergängiger geht. Die Öffnungsmechanik am Türgriff sollte auch an den Gelenken behandelt werden, um Kondenswasser das Eindringen und Festfrieren unmöglich zu machen.
Vorher haben meine Türen auch Probleme gehabt sauber in's Schloß zu fallen. Das tut die Fahrertür jetzt richtig satt und auch ohne viel Kraft...wie bei einem Neuwagen
Ich kann Euch nur empfehlen das nachzumachen. Allerdings ist es schon eine ziemliche Drecksarbeit. Wir haben heute zu zweit, wir beide sind erfahrene Bastler, und ein paar Anleitungen aus dem Elearn ca. 6 Stunden für eine (!) Tür gebraucht.
Die zweite geht vielleicht in 3 Stunden, wenn man alles ordentlich macht. Allerdings war da Diagnose und der Ausbau der Türverkleidungen usw. alles Neuland und brauchte eben Zeit.
Soweit erst einmal mein Erfahrungsbericht. Ich denke, dass man die innere Türgriffmechanik nicht auswechseln braucht, auch wenn gerne etwas anderes erzählt wird. Ordentliches durchfetten (!) der Züge hilft für Jahre (!). Und oft liegt das Problem eben nicht an den Zügen...
Sven
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Freitag, 19. April 2024, 08:06
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