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Italo-Welt

Ein Sorgenkind wird erwachsen

Im Jahr 2001 debütierte der Fiat Stilo und löste seinen Vorgänger, den Fiat Bravo/Brava, ab. Produziert wurde er sowohl als Drei- als auch als Fünftürer, die Kombivariante hieß Multi Wagon (ab 2003 erhältlich). Mit einer Motorleistung zwischen grundehrlichen 80 PS (Benziner und Diesel) und dynamischen 150 Diesel-PS bzw. 170 PS im Benziner war und ist der Stilo durchaus flott unterwegs. Bis Ende 2006 baute Fiat den Drei- und Fünftürer für den europäischen Markt, der Multi Wagon wurde bis Mitte 2008 gebaut. In Brasilien lief die Produktion des Stilo bis 2010 weiter. Eine Neuauflage des Bravo löste den Stilo schließlich ab.


Pannenprofi Fiat Stilo


Der Anfang war schwer. Auf dem italienischen Heimatmarkt startete der Stilo durchaus erfolgreich. In Deutschland sah das anders aus, der Turiner konnte zu Beginn nur eine kleine Gruppe Autofahrer begeistern. Schnell hatte er ein Imageproblem, das auf den häufigen technischen Defekten beruhte. Die Batterien hatten Not ihren Strom beieinander zu halten. Besonders anfällig waren die Motoren der Baujahre 2002 bis 2004, hier kam es oft zu Störungen im Motormanagement. Aussetzende Kupplungen, versagende Getriebe oder eine undichte Hydraulik gehörten immer wieder zu den am häufigsten auftretenden Mängeln. Sogar zwei Rückrufe wegen mangelhafter Airbag-Steuergeräte waren nötig. Auch die oft grundlos auftretenden Fehlermeldungen im Cockpit irritierten die Fahrer mehr, als dass sie halfen. Oftmals wurden Meldungen wie “Motorstörung” oder “Öldruck niedrig” angezeigt, obwohl tatsächlich kein Fehler vorlag. Somit lief man Gefahr, dass begründete Fehleranzeigen ignoriert werden.

Kein Wunder also, dass der Stilo bei den Pannendiensten als insgesamt eher unzuverlässig galt. Und tatsächlich - im Vergleich zum Vorgänger Fiat Bravo/Brava verkaufte sich der Fiat Stilo wegen seines schlechten Rufs nur schleppend. 


Die Reifung


Anfang 2004 standen die Zeichen auf Besserung - zuvor zeigten die Zulassungszahlen, dass über zehnmal mehr VW Golf als Fiat Stilo in Deutschland zugelassen wurden. Ein Facelift sollte neben optischer Auffrischung auch technische Verbesserungen bringen. Besonders nach dem Tausch der zunächst mangelhaften Fahrwerksfedern überzeugte der Wagen mit besserem Fahrverhalten. Hier hatte Fiat auf Kulanz nachgebessert.

Ein gepflegter Stilo aus den späten Baujahren wird so doch noch zu einer Empfehlung. Wer sich bei einem Gebrauchtwagenhändler auf die Suche nach einem Fiat Stilo macht, zahlt eventuell etwas höhere Preise, profitiert dafür aber von der Händlergarantie beim Verkauf. Findet man einen Wagen auf dem Privatmarkt, locken zwar Schnäppchen, aber ohne Expertenwissen kauft man die Katze im Sack. Eine möglichst lückenlose Historie über zurückliegende Reparaturen ist in jedem Fall eine wichtige Entscheidungsgrundlage.

Nach schweren Anfangsjahren voller Kinderkrankheiten reifte der Stilo letztlich doch noch nach. Mit einigen konstruktiven Schwächen müssen er und sein Fahrer aber wohl zeitlebens zurechtkommen.

Interessant ist, dass der Stilo ab 2005 auch als Uproad erhältlich war, als Multi Wagon im Offroad-Look. Auf Basis des geräumigen und praktischen Kombis nahm Fiat damit den aktuellen Trend nach Alltagsautos im Abenteurergewand voraus. Schwarze Kunststoffbeplankung und eine dezente Höherlegung - schon erhält der Stilo einen Hauch von Geländegängigkeit.

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